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Glaukom (Grüner Star)

Was ist ein Glaukom (Grüner Star)?

Das Glaukom ist eine chronische Erkrankung, die mit der Zeit zu einer voranschreitenden Schädigung des Sehnervs führt. Wenn der Augeninnendruck im Verhältnis zur Durchblutungssituation außerhalb des Auges zu hoch ist, kommt es zu irriversiblen Verlusten von Nervenfasern des Sehnervs. Ab dem ca. 40. Lebensjahr steigt das Erkrankungsrisiko stetig an. Es sind ca. 2% der Menschen über 40 Jahre betroffen. Das Glaukom ist in den Industrienationen einer der häufigsten Gründe für Erblindungen.

 

Die Nervenzellen der Netzhaut leiten die Informationen über Nervenfasern und den Sehnervenkopf (Papille) zum Sehnerv. Hier verlassen die Signale dann das Auge in Richtung Gehirn. Durch einen Glaukomschaden und die dadurch absterbenden Nervenfasern verändert sich das Aussehen der Papille. Sie wird ausgehöhlt. Man spricht dann von einer vergrößerten Exkavation der Papille.


Wie entsteht ein Glaukom?
Das Auge ist in zwei Kammern aufgeteilt. Die vordere und die hintere Augenkammer. Diese Kammern sind mit dem sog. Kammerwasser angefüllt. Das Kammerwasser wird in der hinteren Augenkammer von dem Ziliarkörper produziert und fließt von dort aus zwischen der Regenbogenhaut (Iris) und der Linse in die vordere Augenkammer. Von hieraus nimmt das Kammerwasser Kurs auf den Kammerwinkel. Hier befindet sich eine Art Schwamm oder Netz, das Trabekelwerk. Durch dieses Trabekelwerk gelangt das Kammerwasser nun über den äußerst filigranen Schlemm'schen Kanal in den Blutkreislauf.

Das klassische chronische Glaukom entsteht durch Alterungsprozesse im Trabekelwerk. Das Trabekelwerk verstopft und das Kammerwasser kann nicht richtig abfließen. Dadurch steigt der Augeninnendruck an. 

Risikofaktoren für die Entwicklung eines Glaukoms sind: erbliche Vorbelastung, höheres Alter, Kurzsichtigkeit (Myopie), Schlaf-Apnoe, Gefäßerkrankungen und zu hoher oder zu niedriger Blutdruck.

Es gibt viele andere Formen des Glaukoms, z.B. verursacht durch Blockaden zwischen der Iris und der Hornhaut. Hier spricht man von einem Engwinkelklaukom. Ein durch Gefäßneubildung auf der Iris und im Kammerwinkel bedingtes Glaukom nennt man neovaskuläres Glaukom. Eine andere Form ist das sog. PEX-Glaukom (Pseudoexfoliations-Glaukom). Hierbei lagern sich Proteine im Kammerwinkel ab und verhindern einen ordnungsgemäßen Durchfluss, wodurch ein Anstieg des Augeninnendrucks verursacht wird.

Kann man ein Glaukom rechtzeitig erkennen?

Das Glaukom ist eine hinterlistige Erkrankung. Ein Glaukom rechtzeitig zu erkennen, ist nur mit regelmäßigen augenärztlichen Kontrollen möglich. Bleiben diese Kontrollen aus und werden erste Gesichtsfeldverluste bemerkt, können schon bis zu ca. 40% des Sehnervs irreparabel geschädigt sein.

 

Selten kann es zu einem akuten Glaukomanfall kommen, bei dem der Augeninnendruck plötzlich sehr stark ansteigt. Symptome hierfür können Ringe um Lichtquellen, Augenrötung, Schleiersehen, Kopfschmerzen und Übelkeit sein. Der akute Glaukomanfall ist ein augenärztlicher Notfall, bei dem sofort ein Augenarzt aufgesucht werden sollte.

Wie macht sich ein Glaukom bemerkbar?
Je früher man ein Glaukom erkennt, desto höher sind die Chancen einen Sehverlust zu vermeiden. Die Augeninnendruck-messung (Tonometrie) ist eine sehr wichtige Untersuchung, um ein Glaukom frühzeitig erkennen zu können. Ein normaler Augeninnendruck liegt zwischen 10 und 20 mmHg. Ein Augeninnendruck von über 20 mmHg muss aber nicht zwangsläufig einen Glaukomschaden verursachen. Ebenso ist es möglich, dass bei einem Auge mit normalen Druckwerten dennoch ein Glaukom vorliegt. Für die Feststellung eines Glaukoms ist zusätzlich die ophthalmoskopische Beurteilung des Sehnerven unerlässlich. Dieses kann nur bei Ihrem Augenarzt erfolgen. 

Bei Verdacht auf ein Glaukom werden weitere Untersuchungsverfahren für die Diagnose empfohlen. Mit einer Gesichtsfelduntersuchung (Perimetrie) werden Gesichtsfelddefekte ausgeschlossen. Des Weiteren ist es sinnvoll, den Sehnervenkopf (Papille) und die retinalen Nervenfasern zu vermessen (Laser-Scan), um die Diagnose zu sichern und eine Verlaufskontrolle durchzuführen. Diese Optische CohärenzTomographie (OCT) macht hochauflösende Schnittaufnahmen und stellt heute eine moderne und aktuelle Technik in der Glaukomdiagnostik dar. 

Welche Therapiemöglichkeiten gibt es?
Für das Glaukom gibt es eine Reihe von Behandlungsmöglichkeiten. Jede davon hat ihre Vor- und Nachteile. Ihr Augenarzt wird diese sorgfältig abwägen und mit Ihnen gemeinsam die für Sie passende Therapiemöglichkeit finden.

Das Ziel einer Glaukomtherapie ist es, das Fortschreiten der Nervenfaserschädigungen zu verhindern. Hierzu können drucksenkende Augentropfen, Laserbehandlungen oder auch verschiedene Operationen in Frage kommen.

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